Hallo liebe Forenmitglieder,
beim Dateien durchforsten ist mir eine Geschichte aufgefallen, die ich vor einem Jahr aus Fun geschrieben habe und dachte mir: "Das wäre doch eine Idee fürs Forum."
Denn was ist mit "Fun" verbunden? Meistens ein Spiel. Und dabei geht es auch hier.
Ich habe mir Bewohnerkärtchen angefertigt (mit Bild, Name, Geburtstag & englischem Namen) und mir gedacht: "Damit schreibe ich jetzt eine Geschichte!"
Immer, wenn eine Person in der Geschichte mehr benötigt wird, zieht man ein Bewohnerkärtchen und baut diesen Bewohner in seine Geschichte ein. Dabei kann absurdes, witziges und noch vieles mehr entstehen, womit man zu Beginn des schreibens nicht gerechnet hätte.
Wenn ihr beim Lesen meiner random entstandenen Geschichte Lust bekommt, eure eigenen nach diesem Verfahren zu schreiben, postet sie doch gerne als Antwort hier rein. (Es reicht auch vollkommen, wenn ihr die Bewohnernamen auf Kärtchen schreibt. Ist Aufwand genug )
Viel Spaß bei dieser Random-Bewohnerkärtchen-Geschichte
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Bertram und seine große Liebe
Bertram isst heute in seinem Haus einen Kuchen. Aber es ist nicht nur irgendein Kuchen, da ihn Bill extra für ihn gebacken hat als Versöhnungsgeschenk. Bill hatte ihn zuvor beleidigt, weil Bertram so verschlafen und verfressen ist anstatt trainiert und fit. So würde er ja seine Herzensdame Doris nie erobern! Für die weiße Hündin Doris empfand Bertram, der kleine braune Bär, schon im frühen Kindheitsalter sehr viel. Als er mit der Ente Gustav, welche im Gegensatz zur Ente Bill, Bertrams Nachbar, eine verschlafene Ente war, auf dem Spielplatz die leckeren Küchlein von Mama verputzte,gab es nur eins, was ein schönerer Anblick war als die Küchlein: Doris! Diese war damals sehr eng mit Jule, einem Vogel, befreundet,mit welcher Bertram noch nie wirklich klar kam. Auch später im jugendlichen Alter war Jule noch immer ein Rätsel für sich. Sie war mit Apollo, einem rätselhaften finster drein guckenden Adler,zusammen und schien immer ziemlich geheimnisvoll, wenn sie mit ihm sprach. Als würden die beiden über jemanden lästern wie z.B. über Bertram. Bertram fühlte sich angegriffen, obwohl diese nie auch nur ein Wort mit ihm gewechselt haben. So konnte das mit Doris und ihm wohl nie etwas werden, wenn ständig Jule bei ihr war. Aber wenn Apollo ihr die Zeit raubt, war da vielleicht noch eine Möglichkeit!
Im Deutschunterricht bei Frau Ziegenbock, welche mit Vornamen Wilma hieß, bereitete er kleine Zettelchen vor. Nachdem er sie fertiggepackt hatte, schaute er sich um. Könnte er sie durch die Klasse reichen, ohne dass jemand anderes ihn aufmacht? Sein Tischnachbar Benjamin, der blaue Steinbock, war zwar Besitz von sportlichem Teamgeist durch sein Geschick im Football, jedoch war er auch dafür bekannt, dass er nie lange etwas für sich behalten konnte. Außerdem war er in Frau Ziegenbocks Unterricht immer ganz besonders brav. Er würde das Zettelchen aufmachen und laut vorlesen. Das ginge also nicht. Vor Bertram saß immer ein junger heller Wolf Grimm, der seinem Namen alle Ehre machte. Kein Wunder, dass er und Apollo eine eigene Art Freundschaft pflegten, die Bertram zu hoch war. Mal knurrten sie sich an, mal behandelten sie sich wie Brüder. Zu Bertram war Grimm jedoch, wie man es nicht anders erwarten würde,grimmig. Was er wohl mit dem Zettelchen getan hätte? Wahrscheinlich hätte er ihn weggeschmissen. Daher war die einzige Möglichkeit, den Zettel schräg durch den Raum zu werfen ohne Felix zu treffen, was nicht so schwer sein sollte, da Felix ein kleines blaues Eichhörnchen ist, das im Unterricht fast noch mehr schläft als Bertram in seinem Bett. So musste das einfach klappen! Bertram hoffte, dass Doris sich über seine Überraschung freuen würde. Doch dann holte er im selben Moment aus, wie die Schulklingel ertönte. Wie Schüler damals ebenso waren, rannten alle eilig aus dem Klassenraum. Frau Wilma Ziegenbock konnte nicht einmal die neuen Grammatikaufgaben aufgeben,die sie noch die Nacht zuvor extra angefertigt hatte.
Als auch Bertram den Raum verließ, entdeckte er Grimm mit einer älteren Wölfin reden. Sie mochte wahrscheinlich drei Jahre älter sein als er und schon fast ihren Abschluss haben. Neugierig lehnte sich Bertram mit seinem Pausenbrot von Mama an die Schließfächerseite, um zu hören, wer diese Wölfin ist, mit der Grimm spricht. „Lupa?! Was machst du denn hier? Das ist voll peinlich... Fast so peinlich wie Besuche von Mama!“, hörte Bertram den grimmigen Grimm maulen.„Ich muss doch wissen, wie es um meinen kleinen Bruder steht.“, antwortete die Wölfin Lupa, die Grimms große Schwester zu sein schien, „Ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich heute nicht deine Nachhilfelehrerin spielen kann, da ich heute mit Weber shoppen gehe für unseren Abschlussball. Wir müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein. Als schönstes Paar des Jahrgangs wäre alles andere unkultiviert, jaull. ...Jetzt mach nicht so ein grimmiges Gesicht! Die Hausaufgaben laufen dir ja nicht weg!“ Normalerweise hatte Bertram Angst vor Grimm. Aber nun sah es so aus, als könnte er Aufmunterung gebrauchen. Entschlossen steuerte Bertram auf Grimm zu und fragte, ob alles in Ordnung sei. Statt der grimmigen Blicke kriegte er nur ein leises Gegrummel von Grimms Seite zu hören. „Wenn ich frustriert bin, esse ich am liebsten ein Stück Schokokuchen. Willst du eins?“, fragte Bertram und hielt Grimm seine Dose hin. Ein Glück, dass seine Mama zum Pausenbrot immer ein paar Stücke Kuchen einpackt. Sie wusste halt, was Bertram am liebsten mochte. Jedoch ist er dadurch auch etwas pummelig geworden, was ihn aber nicht störte. Grimm nahm wortlos ein Stück und probierte es. Überrascht änderte sich kurzzeitig Grimms Miene, danach aß er das ganze Stück auf. „Möchtest du noch eins?“, fragt Bertram,woraufhin Grimm sich noch ein Stück nahm. „Um welches Fach ging es eigentlich?“, versuchte Bertram vorsichtig, mit Grimm zu reden. Seine großen Augen verfinsterten sich. Eine grimmige gemeine Reaktion befürchtend senkten sich Bertrams Augenbrauen und bogen sich innen nach oben. Sein Mund, der einem Strich glich, wellte sich nun auf und ab vor Angst. „Lupa... gibt mir Nachhilfe in vielen Fächern. Aber besonders in Mathe bin ich eine Niete!“, antwortete Grimm überraschend ehrlich und gar nicht abwehrend. „Ja... Mathe liegt mir auch nicht so.“, gibt Bertram klein bei, bevor Grimm sich ratlos auf den Heimweg machte. „Aber ich habe heute Mathenachhilfe. Wenn du willst, kannst du heute mit mir lernen.“, sprach Bertram Grimm hinterher. Dieser drehte sich zu Bertram um und nickte stumm.„Danke.“, mag Bertram leise von Grimm vernommen haben. Da war er sich nur nicht so sicher. Aber das war auch nicht so wichtig.
Bertrams Nachhilfelehrerin hieß Monika und war eine braune liebe Ente, die in seine Nebenklasse ging. Dafür war sie aber erstaunlich hochbegabt und sehr klug. Mathematik war nur eins der Fächer, das sie gut konnte. Nach dem Mittagessen kam sie auch schon vorbei.„Hallo Monika. Das ist Grimm, ein Klassenkamerad von mir. Kannst du heute uns beiden in Mathe helfen?“, fragte Bertram und Monika bestätigte.
Nachdem Monika gegangen war, wollte nun auch Grimm nach Hause gehen. Kurz bevor er den Heimweg antreten konnte, tickte Bertram ihn nochmal an, da er noch etwas auf dem Herzen hatte: „Hey, darf ich dich was fragen?... Nun, also... wenn jemand einen Zettel durch die Klasse reicht zu einem oder einer anderen Schüler/-in, ...gibst du ihn weiter ohne ihn zu lesen?“ Grimm schaute erst etwas verwundert, jedoch sah er, dass Bertram diese Frage ernst meinte und nicht ohne Grund stellte. Schließlich nickte er einfach stumm und winkte ihm zum Abschied zu. Ein großer Stein fiel von Bertrams Herzen!
Am nächsten Tag hatten sie als erstes Religion bei Herr Tom, der mit Vornamen Timo hieß. In Religion ging man oft Glaubensfragen auf den Grund, jedoch traute sich Bertram nie, sich bei ihm zu melden, weil Herr Tom immer diesen strengen und kritischen Blick besaß und gerne, wie Kater eben so sind, eine eigensinnige Unterrichtseinstellung besaß. In diesem Kurs saß Bertram in der zweiten Reihe und Doris normalerweise auch. Jedoch war sie heute nicht da. Bertram tickte seine rechte Sitznachbarin Emma auf die Schulter: „Wo ist denn Doris heute?“ Diese zuckt ahnungslos mit den Schultern und wiehert: „Keine Ahnung, gimazuka. So viel ich weiß, ist sie heute krank.“ 'Na toll!', dachte Bertram, 'Jetzt ist meine Chance auch heute vertan!'. Er seufzte vor sich hin und bekam fast nichts von der heutigen Stunde mit. Kurz vor Schluss der Stunde ertönte noch ein letztes Mal Herr Toms Stimme: „Wie es aussieht,ist Doris heute krank. Wer will sich bereit erklären, ihr die Zettel von heute zu überbringen?“ Wie von Zauberhand riss Bertram seinen Arm in die Luft. Wie war das möglich? Er meldete sich bei Herr Tom. War es die Erwähnung von Doris, die ihm Kraft verlieh? Oder hatte Emma seinen Arm hochgerissen? Bertram schielte nach rechts zu seiner Nachbarin, die mit wie gewöhnlich geradem Pferderücken auf ihrem Platz saß. Sie hatte nichts gemacht. Wieso sollte sie auch?
Der restliche Schultag verging wie im Fluge. Zumindest erinnert sich Bertram auch heute nicht mehr an den weiteren Verlauf des Tages. Er ging also mit seinen Sachen und Doris' Zetteln zu Doris' Haus. Auf dem Weg zu ihr begegnete er einem witzigen Clown. Nein, das sagte er nicht nur so. Es war wirklich ein Clown! „Buongiorno, kleiner Bär! Bist du etwa auf dem Weg zu deiner innamorato? Herzensdame?”, fragte der Clown in einem italienischen Akzent. Bertram wurde rot. “Ah ja, ein Clown erkennt so etwas sofort. Da brauchst du doch ein Geschenk für sie. Un momento!”, sprach der Clown und wühlte in seiner wirklich bunten Wolle herum, “Ah, da haben wir sie ja. Eine Ballongiraffe mit Hals so groß wie Liebe für innamorato. Bittesehr!” Freundlich nahm Bertram die Ballongiraffe entgegen und bedankte sich. “Kein Problem. Und grüß sie von Pietro dem Clown, ja? Arrivederci!”, mit einem Strahlen im Gesicht, in dem die rote Nase stark auffiel, winkte er eifrig Bertram aus der Ferne zu und spazierte davon.
Nun war der Zeitpunkt gekommen. Er stand vor Doris' Haustür und klopfte. Er hoffte darauf, dass Doris ihm aufmachte, jedoch war nur ihre Mutter an der Tür. “I-ich wollte...ähm... Doris die Schulaufgaben vorbeibringen. D-darf ich...reinkommen?”, stammelte Bertram vor sich hin. “Und was ist das?”, fragte die Mutter verwirrt und zeigte auf die Ballongiraffe. Nervös gibt Bertram von sich wieder: “E-ein Geschenk für ...innamorato...äh... Doris.” Die Mutter versuchte, ihr Grinsen zu verstecken und erklärte Bertram, dass Doris eigentlich Ruhe brauche und sie daher keinen Besuch reinlasse. Aber sie wolle für ihn eine Ausnahme machen, wenn er nicht allzu lange bleibe. Aufgeregt und glücklich tappte er die Treppe hinauf in Doris' Zimmer, wo er ihr die Zettel und das Geschenk überreichte. “D..d-danke.”, hustete sie heraus und schniefte kräftig ins Taschentuch. Am liebsten wäre Bertram die ganze Zeit bei ihr gewesen, um sie gesund zu pflegen. Stattdessen kramte er einen seiner Zettelchen heraus, den er ihr in der Schule geben wollte. “Äh-ähm, d-der ist ...für dich. Du warst ja heute nicht da. Sonst hätt ich... ihn dir ...in ..äh, der Schule gegeben.”, brachte Bertram schüchtern hervor und hielt ihn ihr hin, “Mach ihn aber erst auf, wenn ich weg bin. Ich hoffe, es wird dir damit etwas besser gehen. Bis dann!” Er winkte ihr zum Abschied zu und verließ das Zimmer und das Haus. 'Was sie wohl von der kleinen Überraschung halten würde?', fragte er sich auf dem Heimweg.
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Vor einem Jahr wollte ich sie weiter schreiben aber wusste nicht, wie. Jetzt finde ich, dass dieses offene eigentlich ganz gut passt. Ich hoffe, ihr hattet Freude beim Lesen