"Im Rausch der Süße"
An einem winterlichen Spätnachmittag schlendert Bärchen Berry mit seinem Kumpel Nashorn Rüdiger zusammen über den Weihnachtsmarkt von Nookville.
Die Stände ringsum strahlen ihr freundliches, warmes Licht aus und erfüllen die Luft mit wohligen, weihnachtlichen Aromen. Es duftet nach Waffeln, gebrannten Mandeln, Anisbonbons und heißem Gewürzpunsch. Einige Schneeflocken rieseln bedächtig vom Himmel herab, so als wollten sie die Winteridylle noch unterstreichen.
Der Kälte zum Trotz, fühlen sich die beiden so ganz von Zufriedenheit beseelt, sind ihre Bäuchlein doch schon mit knusprigem Flammkuchen und heißem Punsch gefüllt, sowie ihre Taschen prall von Geschenken und allerlei Köstlichkeiten.
Power-Schaf Martina entdeckt die beiden und kommt lässig zu ihnen herüberflaniert. "Ey Gänseblümchen, was geht ab - habt ihr schon all eure Moneten bei Rosinas Zuckertraum rausgehauen und euch die tägliche Dosis Süßkram gegeben?" Was für eine überflüssige Frage! Natürlich hatten sich die beiden schon ausgiebig durch das diesjährige Sortiment geknuspert und regen Austausch über die geschmacklichen Highlights betrieben.
"Äh... jein. Probiert hab ich vieles! Aber ich habe dieses Mal vor allem Geschenke gekauft. Wie du weißt, bin ich nicht so gut im Basteln, äh-hähähä... ." Meint Rüdiger mit verantwortungsvoller Miene.
Berry hingegen, schaut ein wenig verlegen auf seine beiden schweren Einkaufstaschen voller Leckereien. Vielleicht hat er es ja doch ein wenig übertrieben? Ah, aber auch nur vielleicht. So kontert er mutig: "Nun, wer sich nicht mit Rosinas limitierter Zuckerwatte "Bratapfelgeschmackt" einen Vorrat angelegt hat, ist selber schuld! Außerdem habe ich da noch...-"
Doch da unterbricht ihn Martina mit gespieltem Entsetzen: "Alter, Berry! Haste dich etwa für nen Atomkrieg eingedeckt? Na so lange du dir den Kram einteilst, kommste sicherlich durch den ganzen Winter damit!" Berry nimmt es ihr nicht krumm, so ist Martina eben und sie meint es auch nie böse. Es versteht eben nicht jeder, welch Glückseligkeit in beispielsweise einer Dose Kekse versteckt liegt.
Zu dritt beschließen sie, ihren Bummel noch mit einem starken, leckeren Kaffee bei Kofi ausklingen zu lassen. Danach geht es für Berry, mitsamt seiner fetten Beute, auch schon heimwärts. Die guten Sachen wollen schließlich noch ganz in Ruhe ausgepackt und ordentlich verstaut werden.
Rundum glücklich hat sich Berry nach dem aufregenden Tag in sein flauschiges Bettchen gekuschelt. So sinnt er zufrieden über seine Erlebnisse nach und geht noch einmal in Gedanken durch, welch tolles Naschwerk er heute hat ergattern können. Sein Bäuchlein kommentiert dies mit sanftem Geglucker.
"Nein, jetzt nicht." Wiegelt er zärtlich und doch bestimmt, seinen Magen in Gedanken ab.
Doch irgendwie verlässt ihn ab diesem Zeitpunkt die Müdigkeit und er dreht sich seufzend auf die Seite. "Mhm... das Popcorn war echt gut... Schoko-Toffee ist mal etwas anderes." Er dreht sich unruhig auf die andere Seite. "... Diese Waffeln könnte ich eigentlich morgen auch wieder.... Halt, jetzt nicht daran denken...!" Er dreht sich auf den Bauch und dieser gibt daraufhin ein gedämpftes Donnergrollen von sich, so als hätte er ein kleines Gewitter verspeist. "Ach Menno! Na wenn ich mich schon hin und her wälze, wie ein Schnitzel in der Pfanne, sollte ich vielleicht doch aufstehen und mir ein klitze-kleines Häppchen Obst genehmigen?" Und der Gedanke an Pilzschnitzel mit würziger Kräuterparnade schoss ihm durch den Kopf. Außen so knusprig und innen so mild und saftig! Das war auch nicht hilfreich, um dem Drang zu widerstehen.
"Erstes Regal, gleich oben links: Kandierte und schokolierte Früchte!" Brummt Berry fröhlich. So macht er es sich mit seinem Snack vor dem Fernseher gemütlich, schön in seine Kuscheldecke eingehüllt. Doch irgenwie lockt ihn nach dem Süßen etwas Salziges und er kann nicht anders, als sich die köstlichen Käsebällchen aus dem Vorratsregal zu schnappen.
Kurz muss er an Martinas witzig gemeinten Ratschlag denken, sich seine Snacks gut einzuteilen, aber der Gedanke an Martina ist irgendwie auch gar nicht hilfreich. Berry muss beim Anblick ihres blonden Rasta-Schafsfell immer an leckere Wellenschnittpommes denken. "Oh und erst ihre Frisur! ... Ach, das ist jetzt wirklich gar nicht hilfreich!"
So kommt letztendlich das eine zum anderen oder der gierige Bär in die Speisekammer. Und wo das endet, könnt ihr euch sicherlich schon denken.
Als er am Morgen schlaftrunken in einem beachtlichen Chaos aus leeren Papierchen, Schächtelchen und Becherlein erwacht, sind alle leckeren, knusprig-salzigen und auch alle schleckrigen, süß-schmelzigen Köstlichkeiten seiner nächtlichen Fressattacke zum Opfer gefallen. "Oh NEIN!"
Auf diese Weise trifft Berry nach dem jähen Erwachen aus seinem Futterkoma, die schockierende Erkenntnis, was aus seinem Vorrat an Snacks geworden ist - oder viel mehr, wo seine Snacks gelandet sind: Nämlich alle zusammen in seinem Bauch, der nun flau und unglücklich blubberte.
"Es hätte nicht viel schlimmer kommen können, oder doch? Die Snacks hätten in einem anderen Bauch landen können!" So schießt es ihm durch den noch leicht benebelten Kopf.
Obgleich noch immer mit Krümeln und Schokoladenflecken garniert - erstere rieseln achtlos zu Boden, rappelt er sich mit einem langen Seufzer auf. "Aber womöglich hätte ich jetzt weniger Bauchweh, hätte ich doch zumindest Rüdiger eingeladen und mit ihm geteilt." Murmelt er ein wenig beschämt zu sich selbst. Und wieder einmal gehen ihm Martinas Worte durchs Köpfchen: "... Na so lange du dir den Kram einteilst, kommste sicherlich durch den ganzen Winter damit!" Ein zutiefst resigniertes Seufzen entfährt dem kleinen Bärchen, inmitten seines Verpackungs-Schlachtfeldes.
Immer noch trübselig, beginnt er damit, die Überreste der letzten Nacht zu beseitigen. Nachdem er eine Weile mit der Hausarbeit beschäftigt ist, gelingt es ihm auch, seine trüben Gedanken abzuschütteln. So fasst das kleine Kerlchen dann doch beherzt den Entschluss, für baldigen Naschersatz zu sorgen und es dieses Mal einfach besser zu machen.
"Immerhin dauert der Advent noch eine ganze Weile und ein echter Superheld, würde auch nicht aufgeben... Ja, ich werde es jetzt bestimmt schaffen, mir meine Snackrationen einzuteilen! Denn ich wäre kein ECHTES Super-Schleckermäulchen, ohne einen Leckerschmecker-Vorrat, der nicht mindestens bis kurz nach Weihnachten hält!" Motiviert er sich, mit beachtlicher Überzeugung in der Stimme, selbst.
Berry schnappt sich seine Börse und bemerkt auch schon sofort, wie erbärmlich leicht sich diese doch beim hochheben anfühlt. Ohje...! Gestern hatte er ja fast seine ganzen Sternis bei Rosinas Zuckertraum ausgegeben. Das hatte er schon wieder ganz vergessen! Und was nun, Herr Super-Schleckerschnute?
Als kleines Extra, haben wir für euch den süßen Berry als Ausmalbild
Dieses Türchen zauberten für euch: