Dann wollen wir mal, der zweite Teil meines Großprojekts. Ich hoffe es gefällt. ✌️
Gizmo lief mehrere Tage ziellos durch die Gegend und war völlig geschwächt, bis er irgendwann zusammenbrach. Eine Gruppe Orksoldaten marschierte an ihm vorbei und sie wunderten sich über etwas... Schnee? Wieso lag hier Schnee, wenn es doch noch ein relativ warmer Herbst war? Bei näherer Betrachtung erkannten sie, dass in dem Schnee ein kleiner Junge lag. Sie brachten ihn mit in ihr Hauptquartier und halfen ihm wieder auf die Beine zu kommen. Sie schienen begeistert Gizmo gefunden zu haben, als er jedoch wieder einigermaßen zu Kräften kam, wurde er in ein Trainingslager für Kinder und Jugendliche gebracht. Über den ganzen Trainingsplatz verteilt sah er andere Orkkinder, die dabei waren das Kämpfen zu erlernen. Sie hielten jedoch alle inne, als er seinen ersten Fuß auf den Platz setzte. Seine Fähigkeiten waren noch immer aktiv und der plötzliche Temperaturabsturz war nur schwer zu ignorieren. Der Krieger, der ihn begleitete knurrte die Schüler aber nur an, dass sie gefälligst weiter trainieren sollten und so kehrte schnell wieder alles zu seiner Ordnung zurück. Gizmo wurde zu dem Trainingsleiter gebracht, welcher ihn mit offenen Armen und einem breiten Grinsen empfing. Er würde ihn zukünftig zusammen mit einer anderen Schülerin in einem Spezialtraining im Kampf ausbilden und meinte, dass Gizmo eine große Zukunft vor sich hätte. Die andere Schülerin war ein 8 Jahre altes Orkmädchen. Sie hatte starke Verbrennungen an ihrem ganzen Körper und wurde wohl schon etwas länger in dem Trainingslager ausgebildet. Sie war jedoch besonders, denn sie hatte auch eine Gabe. Sie konnte ihren Körper vollständig in Flammen hüllen und diese Flammen sogar über weite Distanzen schleudern. Ihr Name war Névelle und Gizmo fing schnell an sie zu mögen, da sie die einzige Person war, bei der er sich normal fühlte. Auch Névelle freute sich sehr darüber, dass Gizmo jetzt bei ihr war, denn er war durch seine Kräfte die einzige Person, zu der sie direkten Kontakt haben konnte, ohne ihn gleich zu verletzen. Sie kümmerte sich liebevoll um ihn und die beiden wurden unzertrennlich, bis ihr Lehrer eines Tages eine schreckliche Nachricht für sie hatte: Sie würden ab sofort als Soldaten in den Krieg gegen die Allianz gezogen werden. Sie waren noch immer erst 9 und 12 Jahre alt, jedoch war der Häuptling der orkischen Armee es leid zu warten und wollte nun endlich die Fähigkeiten seiner beiden Zöglinge in Aktion sehen. Seine Ungeduld war nicht ganz unberechtigt. Es ist nämlich unfassbar selten, dass Kinder mit einer Gabe geboren werden und die Kinder, die bislang eine besaßen, sind entweder äußerst früh an den Nebenwirkungen ihrer eigenen Kräfte gestorben, oder einfach aus unerfindlichen Gründen mit einem Mal verschwunden. Gizmo überkam eine unglaubliche Angst, er wollte keine Lebewesen töten und noch viel weniger wollte er selbst getötet werden. Er weinte bitterlich, jedoch stand sein Schicksal fest, er würde an dem Krieg teilnehmen müssen, ob er es nur wollte oder nicht. Névelle tröstete ihn und versicherte ihm, dass sie es niemals zulassen wird, dass ihm etwas passiert. Sie sei immer für ihn da. Der Tag des Angriffs brach an und sie wurden neben einer Gruppe von Kriegern in das Kriegsgebiet geführt. Ihr Ziel war eine menschliche Stadt, welche die Horde bereits seit längerer Zeit in ihrem Besitz sehen wollte. Und so steckte Névelle alles in Brand, was ihr zu nahekam, während Gizmo dafür sorgte, dass ihre eigenen Leute nicht Opfer ihrer tosenden Flammen wurden. Auch seine Kräfte töteten viele ihrer Widersacher, jedoch war dies unbeabsichtigt und daher eher als Kollateralschaden zu werten. Zusammen mit den anderen Truppen bahnten sie sich immer weiter den Weg zu ihrem Zielort, welchen sie daraufhin erfolgreich einnehmen konnten. Die Horde jubelte über ihren Triumph und schmiedete direkt neue Pläne, jedoch waren sowohl Gizmo, als auch Névelle von dem Krieg gezeichnet. Névelle war böse zugerichtet und ihre ganze Haut war mit Brandblasen und mehreren Wunden überseht. Dadurch, dass sie den größten Schaden anrichtete, bekam ihre Terminierung für die Feinde auch die höchste Priorität, weshalb sie den meisten physischen Schaden einstecken musste. Gizmo hingegen war viel mehr seelisch mitgenommen und hatte nach dem Krieg nichts anderes im Kopf, als zu fliehen. Er brachte sich und Névelle in Sicherheit und jedes Mitglied der Horde, dass versuchte ihn davon abzuhalten, starb augenblicklich den Kältetod. Er hatte für sie beide einen Unterschlupf gefunden und die gesamte Umgebung durch Schnee und Eis unbetretbar gemacht. Die folgenden Wochen versuchte er verzweifelt Névelle wieder gesund zu pflegen, jedoch wurde sie immer schwächer. Ihre Kräfte schwanden rapide und so wurde der unbetretbare Unterschlupf, den er für ihren Schutz eingerichtet hatte, immer mehr zu einer weiteren Gefahr, die Névelles Leben bedrohte. Er versuchte sie irgendwie aufzuwärmen, jedoch würde er ihre Körpertemperatur mit jeder weiteren Berührung nur noch weiter abkühlen. Er konnte ihr nicht mehr helfen und so starb die einzige Person die ihm noch wichtig war durch seine eigene Hand. Bis zu seinem 11. Lebensjahr lebte er in völliger Einsamkeit. Während des Trainings im Lager wurde ihm glücklicherweise beigebracht, wie man im Notfall in der Wildnis überleben kann. Dies sollte ihm jetzt zugutekommen. Und da sich kein Krieger, oder Lebewesen seinem Unterschlupf auch nur nähern konnte, führte er ein einsames, aber ruhiges Leben. Zumindest war das so, bis eines Tages ein Mann in dem Eingang seines Unterschlupfs stand...